"Ich bin davon überzeugt, dass die Gefahr durch Ebola wesentlich geringer ist,
als befürchtet!" Diese Aussage trifft kein Geringerer als der weltweit aner-
kannte Chemiker und Virenforscher Dr. Norbert Bischofberger. Er lebt und
arbeitet in Kalifornien, stammt aus Vorarlberg und wurde kürzlich zum
Auslandsösterreicher des Jahres gewählt
Was veranlasst den Experten dazu, keine Pandemie zu befürchten, also eine
Ausbreitung der Krankheit über die ganze Erde? Wo doch die Zahl der Opfer
derzeit so rasch steigt, dass gar keine genauen Zahlen angegeben werden
können? Momentan sind es rund 2.000 Tote. Dr. Bischofberger erklärt:
"Da gibt es drei entscheidende Argumente:
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Die Übertragung passiert nicht über die Luft (Tröpfcheninfektion),
sondern nur über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut.
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Die Hauptquelle der Infektion sind spezielle Fledermäuse (hypsignatus
monstrosus, gekennzeichnet durch einen hammerartigen Kopf). Diese
Tiere sind selten und kommen nur in sehr eingegrenzten Gebieten
Afrikas vor.
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Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen Ansteckung und Ausbruch der
Krankheit) ist bei Ebola sehr kurz – fünf bis zehn Tage. Da weiß man sehr
rasch, dass die Infektion passiert ist,
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und kann schnell reagieren. Bei AIDS etwa können bis zu 15 Jahre
vergehen. Da wissen die Betroffenen so lange gar nicht, dass sie
ansteckend sind."
Auch konkrete Erhebungen in Krisengebieten geben Anlass zur Hoffnung,
dass wir in Europa keine große Angst haben müssen. So wurden in 78 Ebola-
Fällen jene Familienmitglieder getestet, die keinen körperlichen Kontakt mit
den Kranken hatten. Kein einziges hatte sich angesteckt.
"In Wien wäre die Sterblichkeit ganz wesentlich geringer"
Aber da wäre doch die hohe Sterblichkeitsrate – sie liegt bei 50 bis 90 Prozent!
Auch hier beruhigt der Wissenschaftler: "Die Krankheit ist ja symptomatisch
durchaus behandelbar. In einem guten Spital wie in Wien wäre die Sterblichkeit
ganz wesentlich geringer!"
Freilich nur, wenn die Infektion rechtzeitig erkannt wird. Sie beginnt zunächst
allgemein mit starken Kopfschmerzen vor allem an der Stirnseite und im
Schläfenbereich. Dann stellen sich Halsweh und hohes Fieber mit Muskel-
schmerzen (speziell im Rücken) ein. In der Folge kommt es zu wässrigen
Durchfällen, schließlich zu schweren Blutungen (Haut, Schleimhäute, Nase,
innere Organe wie Leber, Milz und Verdauungstrakt). Unbehandelt tritt ziemlich
rasch der Tod durch Multiorganversagen ein.
Was würde in Österreich passieren, wenn tatsächlich ein Patient mit Ebola
identifiziert wird?  Da sind sich die Ärzte einig: sofort ins Krankenhaus und von
anderen Menschen isolieren. Der Kranke würde unverzüglich Infusionen
erhalten. Erstens, um den Verlust an Flüssigkeit zu ersetzen, zweitens, um den
Elektrolyt- Haushalt aufrechtzuerhalten. Über Durchfall und Blutungen gehen
nämlich in großen Mengen lebenswichtige Mineralstoffe (=Elektrolyte) verloren,
die dem Körper unbedingt zurückgegeben werden müssen.
Gute Pflege erhöht die Überlebenschancen somit beträchtlich. Freilich spielt
auch der Zeitpunkt des Behandlungsbeginnes eine entscheidende Rolle: Je
früher, desto besser sind die Aussichten. Wer also in Österreich mit Ebola
"entlarvt" wird, hat ungleich bessere Karten als zum Beispiel im afrikanischen
Busch.
Quelle und gesamter Artikel siehe:  http://www.krone.at/Oesterreich/Experte
_erklaert_So_gefaehrlich_ist_Ebola_wirklich-Entwarnung_fuer_Oe-Story-418356