Quelle:  Christof Graf: „Joe Cocker – Die Biographie“, 
                2014 Hannibal Verlag
Christof Graf erklärt das in seiner Biographie  folgendermaßen:  „Es geht also nicht
nur um eine Stimme, die wie Joe Cocker klingt. Es geht um die, die Joe Cocker ist 
und die nur deswegen seine ist, weil sie seine Geschichten erklingen lässt. (……) 
Ja, es gibt sie natürlich, die faszinierenden Stimmen Elton Johns, Freddie Mercurys
und auch die von Vertretern der jüngeren Generationen wie Lady Gaga, Katie Perry,
Leslie Clio oder Birdy. Aber es sind keine, die Geschichten wie die von Joe Cocker
erklingen lassen. Und dabei sind es noch nicht einmal immer seine eigenen Lieder,
die er da auf seine ureigene Art und Weise zum Gehör bringt. Oft sind es jene von
Kollegen, von denen er meint, sie würden gut zu seiner Stimme passen. Oft macht er
solche Lieder von den Beatles, Bob Marleys, Randy Newman, Leonard Cohen oder
Bob Dylan in einem unnachahmlichen Veredelungsprozess zu noch größeren Hits,
als sie das ohnehin schon waren.” (S.20)
Mit „Geschichten erklingen lassen“ ist folgendes gemeint: „Cocker, der Stimm-
künstler, der Magier der Töne, wird mit seinem Gesang nun zu einem Maler und
Regisseur zugleich. Er projiziert Bilder auf eine Leinwand und liefert gleichzeitig den
Soundtrack dazu. Was bleibt, ist die Macht der Klänge, die die Kraft haben, Erinner-
ungen zu wecken, Erinnerungen lebendig werden zu lassen. Erinnerungen an Bilder,
die man gerne wiedersieht, Erinnerungen, die man gerne auffrischt. Erinnerungen an
die erste Liebe, an das erste Konzert, an erste Reisen in große Städte, in ferne
Länder. Assoziationen von Freiheit, von gelebtem Leben und Gefühlen. Erinnerun-
gen an Ereignisse wie Woodstock, den Mauerfall oder Liebesfilme wie „Ein Offizier &
Gentleman“, oder eben „9 ½ Wochen“. Und wenn ein Künstler mi seiner Kunst
Dekade für Dekade immer wieder neue Bilder zu schaffen weiß, wird er zum
Ausnahmekünstler.
Joe Cocker hat gleich ein ganzes Bilderbuch gemalt: „With A Little Help From My
Friends“ steht für die 60er-Jahre, „Mad Dogs & Englishman“ und „Wastet Years“
stehen für die 70er-Jahre, „Up Where Wie Belong“, „You Can Leave Your Hat ON“
und „Unchain My Heart“ für die 80er sowie „Night Calls“, „Sail Away“, „First We
Take Manhatten“ und „She Believes in Me“ für die 90er, „Respect Yourself“, „Hard
Knocks“ und „Fire It Up“ schließlich stellvertretend für den seit nunmehr 30 Jahre
anhaltenden kommerziellen Erfolg Joe Copckers auch im neuen Jahrtausend.“ (S.22)