Sein Biograph Christoph Graf schreibt dazu:
“1956, als knapp 12jähriger, gründete er schließlich seine erste Skiffle-Band namens
„The Headlanders“. Sein Bruder Vic am Waschbrett, zwei Gitarristen und Banjo-
Spieler sowie Joe. Seitdem war er wie besessen davon, Musiker zu werden. Zu
Hause spielten er und seine Freunde im Wohnzimmer, da sie keinen Proberaum
hatten und in dem kleinen Haus auch sonst kein Platz war, wo sie unbehelligt übern
konnten. Seine Mutter erfreute sich an der Musik. Sein Vater ging derweil in den
Garten.
Dem deutschen SPIEGEL antwortete Joe 1997 auf die Frage: „Wann haben Sie
eigentlich zum ersten Mal bemerkt, dass Sie eine ganz besondere Stimme haben?“
mit der Bemerkung: Daran erinnere ich mich noch genau. Ich war zwölf Jahre alt,
saß in der Küche, und im Radio lief ein Lied von Lonnie Donnegan, dem König des
Skiffles. Pure Energie. Ich war so außer mir, dass ich mich auf den Boden warf und
laut mitgrölte. Junge, Junge, Adrenalin pur, das erste Mal in meinem Leben. Danach
fing ich an, Platten zu kaufen, und ich konnte jede davon mitsingen. Eines Tages
fragte mich dann mein großer Bruder, der eine Skiffle-Band hatte, mit Waschbrett
und so, ob ich Lust hätte zu singen.“
Joes Vater war weniger begeistert: „Er mochte meinen Gesang nicht, obwohl, der
war harmlos gegen mein Schlagzeug-Getrommel. Ich hatte eins, das nicht
besonders gut war, aber sehr, sehr laut. Wenn ich übte, lief mein Vater Amok. Er
sagte: „Rock’n Roll, was soll das? Lern was Anständiges, mein Junge.“ Tagsüber,
wenn mein Vater nicht zu Hause war, konnte ich treiben, was ich wollte, meine
Mutter war nämlich begeistert.“
Ganz so unwillig war Joes Vater dann aber doch nicht. Er schenkte seinem Sohn ein
kleines Aufnahmegerät, mit dem er seine Skiffle-Songs aufnehmen konnte“.
Quelle:  Christof Graf: „Joe Cocker – Die Biographie“, 
                2014 Hannibal Verlag, S.33ff.