-    Der amerikanische Historiker Alfred W. McCoy veröffentlichte bereits
1972 das Buch The Politics of Heroin in Southeast Asia: CIA Complicity
in the Global Drug Trade, eine umfangreiche Untersuchung über die
Kooperation der CIA mit südostasiatischen Drogenproduzenten während des
Vietnamkriegs. Die CIA versuchte durch Druck auf den Verlag, das Manus-
kript vor Erscheinen zu zensieren. Der investigative Journalist Seymour
Hersh schrieb einen Leitartikel über den Zensurversuch in der Washington
Post, was einen Skandal auslöste und von vielen Medien aufgegriffen
wurde. Nach dem unveränderten Erscheinen des Buchs sagte McCoy vor
mehreren Untersuchungsausschüssen des US-Kongresses aus.
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Während der Senatsanhörungen zur Iran-Contra-Affäre 1986 wurde
aufgedeckt, dass die nicaraguanischen Contra-Rebellen mit Wissen der CIA
jahrelang große Mengen Kokain in die USA geschmuggelt hatten. Aus den
Erlösen des Drogenverkaufs finanzierten die paramilitärischen Contra-
Verbände ihren Guerillakrieg gegen die linksgerichtete Regierung der
Sandinisten.
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1996 beschrieb der investigative Journalist und Pulitzer-Preisträger Gary
Webb in der Artikelserie Dark Alliance, wie das von den Contras
eingeschmuggelte Kokain vor allem in den Ghettos von Los Angeles auf
den Markt gebracht worden war.
     Der dadurch ausgelöste Skandal führte zu einer umfangreichen CIA-
internen Untersuchung, die Webbs Aussagen im Wesentlichen bestätigte.
     Webb schrieb später, dass Elemente in der US-Regierung damals über die
Aktivitäten des Drogenrings Bescheid gewusst hätten, aber wenig oder
nichts unternahmen, um ihnen ein Ende zu setzen. Die durch den Drogen-
schmuggel der Contras ausgelöste Schwemme an billigem Kokain habe bei
Entstehung des ersten großen auf Crack basierenden Kokainmarkts in den
USA eine zentrale Rolle gespielt. Die ursprünglich auf Los Angeles
beschränkten kriminellen Banden Crips und Bloods hätten mittels ihrer
Gewinne aus dem Crack-Verkauf auch in anderen Städten Fuß fassen und
den Crack-Missbrauch auch dort in den Vierteln der Schwarzen verbreiten
können, so dass aus einem schweren regionalen Problem ein schweres
nationales Problem wurde.
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Andere Investigativjournalisten bestätigten Gary Webbs Recherchen und
weiteten die Vorwürfe über die Verstrickung von US-Regierungsmitgliedern
in den Drogenhandel der Contra-Rebellen noch aus. 
     Der auf Geheimdienst-operationen in Südamerika spezialisierte Journalist
Robert Parry schrieb dazu, dass das brisanteste Detail in der offiziellen
CIA-Untersuchung zu Webbs Vorwürfen (Hitz-Report) die Offenlegung
von Beweisen für eine Involvierung von Reagans Nationalem Sicherheitsrat
in den Drogenschmuggel und die Geldwäsche der Contras gewesen sei,
insbesondere über den im Weißen Haus für die Contra-Operationen
verantwortlichen Oliver North. John Lawn, ein ehemaliger Beamter der
US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA sagte aus, dass North Undercover-
Ermittlungen der DEA an die US-Presse verraten und damit auch das Leben
der Undercover-Agenten aufs Spiel gesetzt habe, weil er eine Abstimmung
des US-Kongresses zur Unterstützung der Contras manipulieren wollte.
Der amerikanische Professor Christopher Simpson bilanzierte im Jahr 2001 zu
den Drogenhandels-Aktivitäten der CIA-Abteilung Directorate of Operations 
(2005 umbenannt in National Clandestine Service):
„Das Directorate of Operations der CIA – mit anderen Worten, die Abteilung für
verdeckte Operationen, paramilitärische Operationen oder „Schmutzige Tricks“,
wie immer sie es nennen wollen – hat dokumentiert über einen Zeitraum von
mindestens 40 Jahren für einen signifikanten Teil ihrer Arbeit durch den Verkauf
von Heroin und Kokain bezahlt. Dies geschah in Vietnam und in Afghanistan, und
es passierte in Südamerika und in der Iran-Contra-Affäre. [...] Drogengeld ist ein
wesentlicher Bestandteil der verdeckten Operationen der CIA, und zwar praktisch
seit den Anfängen dieser Behörde.“
Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie,
                 dort gibt es weitere Quellenangaben