Am 04. April 2015 um 16:52 von Jonas Hamilton
Der Artikel geht leider am Problem in der Islamischen Welt vorbei. Die Gewalt die
wir überall in der arabischen Welt von Nordafrika bis zur Südspitze der arabischen
Halbinsel erleben hat in der Regel ihre Ursache nicht darin, dass Sunniten eine
schiitische Minderheit unterdrücken, die Ausnahme ist da der Jemen, sondern die
Gewalt rührt daher, dass Fanatiker, die sich der Sunna zurechnen, einen Gottesstaat
nach ihrem Gusto errichten wollen. Das ist kein Minderheitenproblem was da die
Staaten in Gewalt versinken läßt sondern ein Problem mangelnder Aufklärung und
mangelndes Verständnis für grundlegende Menschenrechte in diesem Kulturraum.
Auch in einem zweiten Punkt geht der Artikel meiner Meinung nach Fehl.
"..Diese Regime stehen für einen repressiven und mehr oder weniger totalitären
Machtanspruch...." Das diese Regime unappetitlich sind ist klar, doch verglichen
mit dem IS und seinem Kalifat ist selbst das noch das kleinere Übel. Nicht umsonst
sind die Ägypter pro Militärregime.
Am 04. April 2015 um 17:00 von K.Mett.
Es geht um den Iran. Die von den Saudis geschmiedete Koalition ist ein Bündnis
der Sunniten gegen den schiitischen Iran. Aus nachvollziehbaren Gründen sind die
Sunniten wegen des Iran sehr beunruhigt.
Am 04. April 2015 um 17:21 von Phonomatic
Wir mussten ja leider auch sehen, dass neben autoritären Herrschern auch eine
Minderheit Radikaler positive gesellschaftliche Entwicklung im Keim ersticken
kann. Man kann zumindest hoffen, dass langfristig gesehen der Druck durch diese
zusätzliche Gegenkraft womöglich das Kalkül der ein oder anderen radikalen
Kraft, hin zu einem ehr verhandlungsorientierten Erreichen von Zielen, katalysiert.
Grundsätzlich stellt diese Kooperation außerdem neue Herausforderungen an die
Zusammenarbeit der beteiligten Länder und der ganzen Region. Das ist an sich ja
schonmal ein Zugewinn, abseits politisch/gesellschaftlicher Wünsche.
Am 04. April 2015 um 17:32 von No pasaran
Im Artikel ist untergeblieben...
… Dass der Ansatz der Truppen in Jemen ohne jeglichen Beteiligung der UN
erfolgt. Wenn die neue arabische Armee sich auch so weiter verhalten will, dann
gute Nacht! Die Wiederkehr zu der Zeiten des Rechts des Stärkeren bedeuten, dass
es mehr und mehr Kriege geben wird. Und so eine Truppe… Die könnte eventuell
jedes Land angreifen… Auch Israel… Ob die USA das wirklich so wollten, wenn
sie die erste "Koalition der Willigen" zusammenschmiedeten, bleibt abzuwarten.
Am 04. April 2015 um 17:55 von hbacc
behauptet wird: Der Iran ist wohl am allerwenigsten für die ausufernde
Islamisierung von Saudis Gnaden verantwortlich.
Kaum eine der Nordafrikanischen und Nahöstlichen "Regime" hatte je so etwas
wie Demokratie in unserem Sinne erreicht. Letztlich sind oder waren sie fast alle
Diktaturen.
Aber die Vergangenheit hat in vielen Weltengegenden gezeigt, dass Diktaturen
gemildert und auch überwunden werden können. Aber kaum jemals durch
militärische Gewalt sondern durch "Wandel durch Annäherung". Und schon gar
nicht durch überbordende Sanktionitis.
Führen die 100tausenden Toten und Millionen Flüchtlinge nicht irgendwann mal
zum Umdenken? Wenigstens hier?
Am 04. April 2015 um 18:13 von Didi
Ein deutlicher und nachvollziehbarer Kommentar…..
Ein sehr differenzierter Kommentar, der die "wahren Absichten" derjenigen
dekuvriert, die mit Hilfe der Truppen der Arabischen Liga die eigene Macht
absichern will, wenn gleich konstatiert werden muss, dass die bisherigen
Machtstrukturen zwar repressiv in Richtung Demokratisierung und
Rechtsstaatlichkeit gerichtet waren/sind, aber dafür eine "Ordnung und
Berechenbarkeit" garantiert haben.
In der Tat wird man aus einem Chaos heraus, wie es in Libyen, Syrien, dem Irak,
Jemen….existiert keine Demokratie und Rechtstaatlichkeit schaffen können, denn
diese setzen bestimmte gesellschaftliche und politische Entwicklungen voraus, die
in dieser Region noch lange nicht erreicht sind.
Es wird wohl noch lange brauchen, bis sukzessive die starren Despotien des Nahen
Ostens Macht in bürgerliche Hände geben werden, so werden die Truppen der
Arabischen Liga wohl eher dem Status Quo dienen, als für einen sicheren Frühling
sorgen.
Wie dem auch sei, Hauptsache das Chaos und Morden wird eingedämmt…!
Am 04. April 2015 um 18:13 von phase3
Nach jahrzehntelanger verdeckter Kriegsführung und machiavellistischer,
skrupelloser Machtpolitik der Industrienationen und deren Vasallen, vollzieht sich
in etlichen Ländern der Region die Auflösung der staatlichen Ordnung.
Der mittlere Osten brennt.
IS, Al-Quaida und andere gezüchtete, außer Kontrolle geratene Terrortruppen
besetzen das Machtvakuum.
Die Menschheit wird Zeuge eines ausufernden Gemetzels in der Tankstelle der
Welt.
Die Kriege und den Hass zu schüren war einfach, der große Plan für das Ende des
Irrsinns ist offenbar nicht ausreichend lukrativ.
Am 04. April 2015 um 18:28 von DerRückspiegel
Auseinandersetzung zwischen Schiitten und Sunniten
sowie Kampf gegen Unterdrückung sind zwei wichtige Eckpfeiler in den
Krisenländern. Es war schon immer das Problem der islamischen Staaten in
Nahost, dass sie sich mehr mit sich selbst beschäftigen als mit der Aussenwelt.
Noch dazu sind die heutigen Staatsgrenzen nach der Willkür der Kolonialstaaten
festgelegt worden. Diese künstlichen Grenzen sorgen allerdings für Aggression. Es
nützt nichts, eine gemeinsame Armee aufzustellen, ohne vorher eine gemeinsame
kulturelle und religiöse Basis herzustellen. Und dazu gehört auch das
Zusammenführen von Schiiten und Sunniten. Ohne den Iran kann es ohnehin keine
Lösung der Probleme geben.
So langsam zeigt sich auch, dass nicht Israel das größte Problem der Araber ist
sondern ihre Uneinigkeit.
Quelle: http://meta.tagesschau.de/id/96958/arabische-liga-eine-truppe-fuer-den-machterhalt-
der-despoten