Prinzessin Victoria Alice Elisabeth Julie Marie von Battenberg (geb. am 5.
Februar 1885 in Windsor Castle; † 5. Dezember 1969 im Buckingham Palace,
London) war die Schwiegermutter von Königin Elisabeth II.
Prinzessin Alice von Battenberg war die Tochter des Prinzen Ludwig von
Battenberg (später Louis Mountbatten) und der Prinzessin Viktoria von
Hessen-Darmstadt. Ihr Vater war zuletzt britischer Flottenadmiral und
zeitweise Erster Seelord.
Die Familie des Prinzen von Battenberg nahm im Jahre 1917, als während des
Ersten Weltkrieges das britische Königshaus seinen deutschen Familiennamen
Sachsen-Coburg und Gotha ablegte und sich seither Windsor nannte, auf
Wunsch von König Georg V. ebenfalls einen englischen Namen, nämlich
Mountbatten, an. Prinzessin Alice war seit ihrer Geburt taub und lernte in
mehreren Sprachen Lippenlesen.
Am 7. Oktober 1903 heiratete Prinzessin Alice den Prinzen Andreas von
Griechenland, den vierten Sohn des Königs Georg I. von Griechenland und
seiner Gemahlin Olga Konstantinowna Romanowa und Enkel von Christian IX.
von Dänemark, dem Schwiegervater Europas.
Aus der gemeinsamen Verbindung mit Andreas von Griechenland gingen fünf Kinder hervor:
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Margarita (1905−1981) ∞ 1931 Gottfried Prinz zu Hohenlohe-Langenburg
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Theodora (1906−1969) ∞ 1931 Berthold Markgraf von Baden
- Cäcilia (1911−1937) ∞ 1931 Georg Donatus von Hessen-Darmstadt
∞ 1930 Christoph Prinz von Hessen (gefallen im Jahre 1943)
∞ 1946 Georg Wilhelm Prinz von Hannover Herzog zu Braunschweig und Lüneburg,
(1915−2006)
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Philip, Duke of Edinburgh (* 1921)
∞ 1947 Elisabeth II., Königin von Großbritannien
Prinzessin Alice lebte mit ihrer Familie zunächst in Athen, später auf Korfu. Im Jahre 1922 wurde
Prinz Andreas des Landes verwiesen, nachdem das griechische Heer durch die Türken unter Kemal
Atatürk besiegt worden war.
Die nun verarmte Familie ging nach Paris und Prinzessin Alice eröffnete ein Kunstgeschäft, in dem
sie Handstickereien, Spitzen und Bilder verkaufte. 1930 wurde bei ihr Schizophrenie diagnostiziert.
Nach mehrjährigen Aufenthalten in Sanatorien lebte sie dauerhaft getrennt von ihrem Ehemann. Ihr
Mann lebte als Privatier in Monaco, wo er 1944 starb.
Im Jahre 1937 starb ihre Tochter Cäcilie zusammen mit ihrem Schwiegersohn Georg Donatus von
Hessen-Darmstadt und zwei Enkelsöhnen bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Ostende.
Während des Zweiten Weltkrieges lebte Prinzessin Alice in Athen. Sie arbeitete beim Roten Kreuz
und versteckte die jüdische Familie Cohen vor den Nazis.
Prinzessin Alice kehrte später nach Griechenland zurück, entsagte im Jahre 1948 allen Titeln und
trat in den Nonnenorden Maria und Martha ein, den sie nach dem Vorbild ihrer Tante, der
Märtyrerin Elisabeth von Hessen-Darmstadt, gegründet hatte.
1967 zog sie zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in den Buckingham Palast, wo sie 1969
starb. Zuerst wurde sie in der königlichen Gruft der St. George's Chapel von Windsor Castle
beigesetzt, am 3. August 1988 aber zur Maria-Magdalena-Kirche auf dem Ölberg in Jerusalem
überführt, wie es ihr Wunsch gewesen war.