Beduine
 
Beduine (von arabisch ‏بدويbadawī „nicht sesshaft“, „nomadisch“) bezeichnet einen
nomadischen Wüstenbewohner (arabisch: al-bādiya, „Steppe, Wüste“) der syrischen
Wüste, der arabischen Halbinsel, Teilen der Sahara, des Sinai und des israelischen 
Negev. Das Wort badawī wird als Eigenbezeichnung von den Beduinen
gewöhnlicherweise gar nicht benutzt. Sie selbst nennen sich arab im Gegensatz zu den
Sesshaften (Nichtnomaden), aar. Dieser Begriff bezog sich auf Städter und Bauern
gleichermaßen und bedeutet im Arabischen: fallāūna (fallāīn). Darauf wiederum geht
der Begriff zur Abgrenzung zu den Beduinen, nämlich Fellache („Spalter, Pflüger“)
zurück.
Die Beduinen sind Araber und folgen in großer Mehrheit dem Islam. Sie betrachten
Ismael als ihren Stammvater.
Beduinen leben hauptsächlich von der Viehzucht. Unter anderem züchten sie
Dromedare, Schafe und Ziegen, für die sie in der Wüste und vor allem in den Randzonen
der Wüsten Weideplätze suchen. Beduinen schlachten ihre Dromedare nur zu seltenen
Anlässen. Es verbindet sie Respekt und Liebe mit diesen für sie so wichtigen Tieren.
Außerdem hat das Dromedar einen hohen Statuswert. Sie leben meist von Brot, Milch,
Käse, Gemüse, Datteln, Hülsenfrüchten und Oliven. Leben sie am Meer, gehören auch
Fisch und Meeresfrüchte zur Tafel. Ihre Tiere (Ziegen, Schafe, usw.) werden meist nur
zu besonderen Anlässen geschlachtet und stellen ein wahres Festmahl dar.[3] Sie
benutzen nur ihre rechte Hand zum Essen. Ihre linke Hand gilt, wie bei den meisten
islamischen Völkern, als unrein, weil diese Hand zur Reinigung benutzt wird. Die
Kleiderordnung ist klar geregelt. Männer und Frauen tragen ihre Kleider und Tücher in
traditionell vorgegebenen Farben. Es ist für Männer und Frauen unschicklich, nackte
Haut zu zeigen.
In einigen Gebieten wie Ägypten oder Sinai leben Beduinen vom Tourismus, den sie bei
Globetrottern durch ihre Gastfreundschaft ins Leben riefen und danach entweder für
Veranstalter arbeiteten oder eigene Feriencamps, z. B. in Mahash, Nuweiba, Dahab 
gründeten. Beispielsweise an den ursprünglichen Stränden im Sinai sind seit den späten
1980ern selbstverwaltete Beduinen-Camps entstanden, die von Gästen aus der ganzen
Welt besucht werden.[4]
Außerdem arbeiten Beduinen als Führer für Studienreisen oder Wüstentrips. Diese
Einnahmequellen werden jedoch zunehmend erschwert durch Landverkauf,
Verdrängung durch internationale Veranstalter und staatliche Stellen oder Anschläge im
Urlaubsgebiet.
Die arabisch sprechenden Beduinen sind nicht mit dem berbersprachigen Volk der
Tuareg in Nordafrika zu verwechseln. Auch die Bedscha sind traditionell Beduinen.
Beduinen sind bis heute eng verknüpft mit ihrem jeweiligen Stamm, dessen Patriarchen 
und Scheichs sie oft bis in lang zurückliegende Jahrhunderte hinein nennen können.
Einige führen ihren Stammbaum bis auf den Propheten Mohammed zurück.
Zwistigkeiten betreffen nicht nur die Streitenden, sondern den gesamten Stamm und
werden notfalls bei einem Gericht geklärt, dem die Scheichs des jeweiligen Stammes
vorsitzen. Auch für eine Hochzeit ist wichtig, dass die Brautleute aus dem gleichen oder
zumindest aus einem befreundeten Stamm kommen. Bei den meisten Beduinen ist bis
heute die Heirat mit der bint ʿamm, der Cousine sehr verbreitet.
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Quelle: Wikipedia, die  freie Enzyklopädie
Beduine mit Familie