Chronik der Libyen-Aufstände
Wie Gaddafi seine Macht verlor
Seit sechs Monaten toben die Aufstände in Libyen. Von den ersten Demonstrationen
gegen den Machthaber Muammar Gaddafi in Bengasi über den Einsatz der NATO-
Streitkräfte bis hin zum Kampf in Libyens Hauptstadt Tripolis. tagesschau.de hat die
Ereignisse mitverfolgt. Eine Chronik.
15. Februar 2011: Die Demonstrationen gegen Gaddafi beginnen in Bengasi. Polizei und
Gaddafi-Anhänger schlagen die Proteste gewaltsam nieder.
22. Februar 2011: Gaddafis Regierung beginnt zu bröckeln. Libyens Innenminister Junis 
schließt sich den Aufständischen an.
25. Februar: Die USA verhängen Sanktionen, um Gaddafi zum Nachgeben zu zwingen.
26. Februar: Die Vereinten Nationen beschließen Strafmaßnahmen gegen Libyens
Machthaber Gaddafi.
28. Februar: Die EU beschließt Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime. Die EU-Konten der
Mitglieder des Gaddafi-Clans werden eingefroren.
10. März: Als erstes Land erkennt Frankreich den Nationalen Übergangsrat der Rebellen als
„einzige Vertretung Libyens“ an.
11. März: Gaddafis Truppen übernehmen die Kontrolle über den Ölhafen Ras Lanuf und
gewinnen die Oberhand in der Stadt Al-Sawija. Die Opposition bittet um Verhängung einer
Flugverbotszone.
17. März: Der UN-Sicherheitsrat verständigt sich auf eine Libyen-Resolution. Diese geht
über eine Flugverbotszone deutlich hinaus. Auch Panzer und Artilleriestellungen können
bombardiert werden. Lediglich der Einsatz von Bodentruppen auf libyschem Territorium wird
ausgeschlossen. Deutschland enthält sich.  
18. März: Eine Koalition unter Führung von Frankreich, Großbritannien und den USA
bereiten Luftangriffe auf Libyen vor. Gaddafis Regime kündigt einen Waffenstillstand an. Die
Aufständischen beklagen indes fortgesetzte Angriffe.
31.März : Die NATO übernimmt das Kommando des Libyen-Einsatzes.
13. April: Die Libyen-Kontaktgruppe fordert den Rücktritt Gaddafis. In der Libyen-Gruppe
sind alle am Militäreinsatz beteiligten Staaten vertreten.
1.Mai: Bei einem NATO-Luftangriff in Tripolis werden Gaddafis jüngster Sohn Seif el Arab
und drei seiner Enkelkinder getötet.
11. Mai: Nach einer zweimonatigen Belagerung nehmen die Rebellen den Flughafen der
Hafenstadt Misrata ein.
13. Juni: Die Bundesregierung erkennt den Nationalen Übergangsrat als legitime Vertretung
des libyschen Volkes an.
27. Juni: Der Internationale Strafgerichtshof erlässt Haftbefehle gegen Gaddafi, seinen Sohn
Saif al Islam und Geheimdienstchef Abdallah al Senussi.
15. Juli: Die Libyen-Kontaktgruppe erkennt den Übergangsrat der Rebellen als die "einzige
legitime Regierung" des Landes an.
28. Juli: Der Militärchef der Rebellen, General Junis, wird erschossen.
20. August: Die Aufständischen erobern Brega sowie wichtige Raffinerieanlagen.
21. August: Die Aufständischen rücken in Tripolis ein und bringen weite Teile der
Hauptstadt unter ihre Kontrolle. Drei Söhne des Machthabers werden festgenommen, darunter
Gaddafis Sohn Saif al Islam.
22. August: Die Aufständischen nehmen das Staatsfernsehen ein. Die Kämpfe konzentrieren
sich auf das Viertel um Gaddafis Residenz.
23. August: Der angeblich festgenommene Saif al Islam taucht überraschend vor
internationalen Journalisten auf - währenddessen nehmen Rebellen einen Großteil des
Militärkomplexes Bab al Asisija ein.
24. August: Der Chef des Nationalen Übergangsrats kündigt Wahlen innerhalb von acht
Monaten an. Gewünscht seien eine "demokratische Regierung" und eine "gerechte
Verfassung" für Libyen, so Mustafa Abdel Dschalil.
Stand: 25.08.2011 11:59 Uhr
Quelle: www.tagesschau.de/ausland/chroniklibyen
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